Die verschiedenen Massagearten / Massagevarianten
Was steckt hinter den Massagen?
Die Ursprünge der unterschiedlichen Massagearten sind meist Grund auf verschieden. Während einige aus dem alten China kommen und überliefert sind, sind andere Massagen auf Basis neuerer medizinischer Kenntnisse entwickelt worden. So sind einige Massagen auf die direkte "Bearbeitung" der Muskulatur und des Bindegewebes durch die fünf verschiedenen Handgriffe (Reiben, Drücken, Walken, Kneipen und Hacken) ausgelegt. Andere machen sich Hilfsmittel zu eigen, wie die Hot Stone Massage, Bürstenmassage, oder die Schröpfmassage. Sicher bist Du schon über die verschiedensten Namen der ein oder anderen Massage gestolpert. Aber was steckt da hinter? Und welche Massagearte ist für Dich die Richtige? Damit Du einen besseren Überblick über die einzelnen Massagearten bekommst, gehen wir in diesem Artikel etwas genauer darauf ein und beschreiben Dir die einzelnen Massagen. Grundsätzlich ist es egal, welche Massage ausgeübt wird, da sich die Anwendungsgebiete in der Tat nur gering unterscheiden. Das wichtigste ist daher, dass Du bei der entsprechenden Massage die Entspannen kannst, Deine Muskulatur sich lockert, die Durchblutung angeregt wird, Dein Blutdruck und deine Pulsfrequenz sich senken und eine Schmerzlinderung eintrifft. Dies wirkt sich positiv auf Deinen Bewegungsapparat aus und auch positiv auf Deine Psyche.
Inhaltsverzeichnis
Die verschiedenen Massagen
Wer darf eigentlich massieren?
Wer ist berechtigt?
Eine Massage darf grundsätzlich jeder ausüben und auch dafür Geld verlangen. Medizinische Massagen, wie zum Beispiel eine Reflexzonenmassage oder Lymphdrainage werden mittlerweile jedoch nicht mehr nur durch Ärzte durchgeführt. Daher wurde hierzu eine gesonderte Ausbildung eingeführt, nach der, nach erfolgreich bestandener Prüfung, die entsprechende Person die Erlaubnis hat, auch medizinische Massagen durchzuführen. So ist der Begriff Masseur/in geschützt und darf nur nach einer entsprechenden Ausbildung getragen werden. Dies regelt in Deutschland das Masseur- und Physiotherapeutengesetz. Da allerdings jeder, ohne sich Masseur/in zu nenne, massieren und damit Geld verdienen darf, ist bei manchen Massagepraxen Vorsicht geboten. In Deutschland, der Schweiz und in Österreich musst Du jedoch keine Angst haben, in einem Wellnessresort/Wellnesshotel bei einem Kurzurlaub oder Verwöhnwochenende an einen Masseur zu kommen, welcher diesen Beruf nicht gelernt hat. Hier wird fast ausschließlich medizinisches Fachpersonal angestellt. Denn auch für eine Wellnessmassage sind medizinische Kenntnisse in Bezug auf die Anatomie erforderlich. Ob in Deinem Wellness Hotel das Personal über eine entsprechende Massageausbildung verfügt kannst Du ruhig anfragen.
Teilkörpermassage
Was ist eine Teilkörpermassage?
Bei der Teilkörpermassage wird, wie der Name schon verrät, nur ein Teil des Körpers massiert. Meist wird die Teilköper-Massage angewandt, wenn es um die Lockerung und Relaxation von nur einer bestimmten Körperpartie geht. Die häufigste Anwendung findet sich hier bei der Schulter- und Nackenmassage. Ebenso wird im Rahmen dessen dann der gesamte Rücken mit massiert, da diese eng zusammenhängen und miteinander verbunden sind. Eine Teilkörpermassage kann aber auch nur eine Massage der Beine und Füße, oder der Arme und Hände sein. Dies ist individuell abzusprechen.
Die Basis einer Teilkörpermassage bildet die klassische Massage. Durch Drücken, Reiben, Walkten, Kneipen und Hacken wird die entsprechende Körperregion massiert. Die Teilkörpermassage ist eine medizinisch wertvolle Massage und kann gut zur akuten Behandlung von Verspannungen eingesetzt werden. Mit einer Dauer von meist 30 bis 45 Minuten lässt sich die Teilkörpermassage gut auch in den Alltag integrieren. Auch zur Rehabilitation, Schmerzlinderung an bestimmten Stellen, oder zur Behandlung von Narben, wird die Teilkörpermassage oft angewandt, da sich hier ganz gezielt nur mit der entsprechenden Körperregion beschäftigt und auseinander gesetzt wird.
Ganzkörpermassage
Verspannungen lösen

Bei der Ganzkörpermassage werden viele Massage-Varianten angewandt. Somit ist die Ganzkörpermassage ein Sammelbegriff. Ob klassische Massage, Thai-Massage, Ayurveda-Massage oder Shiatsu-Massage, in nahezu allen Massagearten gibt es auch eine Ganzkörpermassage. Der Vorteil einer Ganzkörpermassage ist, dass hierbei der Körper als Ganzes betrachtet wird. Im Gegensatz zur Teilkörpermassage wird hier der Fokus also nicht nur auf eine bestimmte Körperpartie gelegt, sondern auf den ganzen Körper. Da unser Körper ein sehr komplexes System ist, bei dem die verschiedensten Körperregionen und Muskeln aufeinander aufbauen und voneinander abhängig sind, ist die Ganzkörpermassage somit medizinisch sehr wertvoll. Zudem ist die Massage sehr entspannend. Dies ist auch der Grund, warum eine Ganzkörpermassage auch gern im Rahmen eines Wellness-Wochenendes, Wellness-Urlaubs oder Erholungsurlaubs gebucht wird.
Die meisten Ganzkörpermassagen beginnen vom Rücken aus. Hier treffen sich Körperregionen und finden zusammen. Zugleich ist der Rücken mit die am häufigsten beanspruchte Körperregion. Von dort ausgehend geht die Massage in die verschiedenen Körperregionen fließend. Durch die wohltuende ganzheitliche Massage wird die verspannte Muskulatur gelockert. Die Atmung wird meist ebenfalls tiefer und der Körper entspannt. Zugleich wirkt sich die Massage sehr positiv auf das zentrale Nervensystem aus, was zu einem schnellen Wohlbefinden führt. Eine intensive Ganzkörpermassage kann zwischen 60 und 120 Minuten dauern.
Thai Massage
Die traditionelle Massage
Die traditionelle Thai Massage findet ihren Ursprung in Thailand. Diese traditionelle Massagevariante hat ihren Schwerpunkt in der Druckmassage von bestimmten Körperregionen und Punkten und der Dehnung bestimmter Körperteile. Diese Dehnungen sind bestimmten Yoga-Bewegungen gleich, ähnlich und/oder nachempfunden. Daher wird hin und wieder die traditionelle Thai-Massage auch als Thai-Yoga-Massage bezeichnet. Die Druckmassage der so genannten Marmapunkte bezweckt nicht nur den Effekt der Akupressur. Werden die Marmapunkte stimuliert, so werden die Energielinien stimuliert und aktiviert, welche den gesamten Körper durchziehen. Eine klassische Thaimassage besteht aus mindestens 77 verschiedenen einzelnen Behandlungsschritten. Daher dauert eine intensive traditionelle Thai-Massage zwischen 60 und 90 Minuten. Wird diese jedoch ganz traditionell ausgeführt und werden alle Aspekte der Thai Massage berücksichtig, kann eine Massage auch bis zu drei Stunden dauern. In den meisten Thai-Massage-Praxen wird jedoch eine Massagezeit von 30 bis 90 Minuten angeboten.
Die Thai Massage wird oft mit einem entsprechenden Massage-Öl ausgeübt. Je nach Öl, kann dies auch die Durchblutung anregen und auch den Geruchssinn angenehm stimulieren, was Dich noch intensiver und effektiver entspannen lassen kann.

Lymphdrainage
Die Massage der Lymphbahnen
Mit einer Lymphdrainage können Therapeuten dank spezieller Handgriffe Schwellungen in den Armen, Beinen, oder Händen oder Füßen lindern. Durch eine sanfte und streichende Massage der Lymphbahnen wird bei der Lymphdrainage die gestaute Flüssigkeit aus dem Gewebe gelöst. Dies führt zu einer Abschwellung, da der Lymphabfluss angeregt wird.
Aber was ist überhaupt das Lymphsystem?
Das Lymphsystem ist neben dem Blutkreislauf das wichtigste System im Körper. Da es als Bindeglied zwischen der Gewebsflüssigkeit und dem Blutplasma fungiert, ist es vor allem für den Transport von Nährstoffen und auch von Abfallstoffen zuständig. Es entsorgt so auch Krankheitserreger wie Fremdkörper und Bakterien aus den Lymphknoten. Daher spielt das Lymphsystem auch eine wichtige Rolle für das Immunsystem.
Sammelt sich nun Lymphflüssigkeit im Gewebe an, weil der Lymphabfluss behindert wird, kommt es zu einer Schwellung unter der Haut. Diese kann durch Lösung der Blockade und behutsamer und spezieller Massage der Lymphbahnen gelindert werden. Wird durch eine sogenannte Lymphdrainage also die Blockade gelöst, welche zur Ansammlung und Aufstauung der Lymphflüssigkeit führte, kann der Lymphabfluss wieder geregelt laufen. Die Flüssigkeit verteilt sich wieder entsprechend und die Schwellung schwillt ab. Im Gegensatz zu manch anderen Massagen beruht die Lymphdrainage nur auf sanften Berührungen. Eine Lymphdrainage wird besonders bei Patienten mit Lymphödemen angewandt.
Wer jedoch unter einer akuten Thrombose leidet, oder eine starke Herzschwäche hat, sollte eine Lymphdrainage genauso meiden, wie jemand, der gerade eine schwere Infektion durchmacht. Prinzipiell sollte eine Lymphdrainage, im Gegensatz zu anderen Massagen, immer mit dem behandelnden Arzt oder Therapeut abgesprochen werden. Auch sollten Lymphdrainagen nur von geschultem Personal durchgeführt werden. Hierfür gibt es eine spezielle Weiterbildung.

Hot Stone-Massage
Die Kraft der heißen Steine
Bei einer Hot Stone Massage wird mit warmen Steinen gearbeitet und massiert. Die speziellen Steine, welche meist aus Basalt sind, werden hierzu auf ca. 60°C in einem Wasserbad erwärmt. Je nach Anwendung der Hot Stone Massage legt sich die zu massierende Person zu Beginn der Behandlung auf ein paar Steine. Diese Steine werden auch als Layout Steine bezeichnet. Zudem werden auf verschiedene Stellen des Körpers ebenfalls warme Steine gelegt. Die Masseurin oder der Masseur massiert nun zusätzlich den Körper mit Hilfe von weiteren warmen Steinen. So wird nicht nur mit den bloßen Händen massiert. Auf Grund der angenehmen und wohltuenden Wärme ist diese Massage besonders auch bei Wellnessresorts/Wellnesshotels, Thermen und vielen Massagepraxen eine nicht wegzudenkende Massage. Besonders im Winter kann auf Grund der Wärme eine Hot Stone Massage sehr angenehm und entspannend sein. So kannst Du besonders relaxen und die kalten Tage genießen.
Shiatsu-Massage
Die japanische Druckmassage
Die Shiatsu Massage findet ihren Ursprung im alten China. Auch wenn es sich bei der Shiatsu Massage um eine japanische Massage handelt, entstammt sie aus der traditionellen chinesischen Tuina Massage. Shiatsu bedeutet so viel wie Fingerdruck. So ist die Massage eine bestimmte Art der Akupressur. Durch spezielle Druck- und Massagetechniken unterscheidet sich die Shiatsu-Massage von anderen Entspannungsmassagen. So wird hier besonders auch mit dem Körpergewicht gearbeitet. Wo sonst die Masseurin, oder der Masseur nur mit reiner Muskelkraft massiert haben, nutzen sie bei dieser Massage ihr Körpergewicht um stärkeren und anderen Druck ausüben zu können. Es handelt sich bei der Shiatsu Massage in ihrem Ursprung um eine sehr esoterische Massage, bei der versucht wird, Lebensgeister und Energie zu wecken.
Da gerade der körpereigene Druck bei dieser Massage eine große Rolle spielt, arbeiten Massagekissen und Massagegeräte meist mit diesem Massageprinzip. Rotierende Kugeln ersetzen die Handballen des Masseurs. Durch den eigenen Körperdruck, welchen man durch anlehnen oder auflegen an oder auf ein Massagegerät ausübt, ist so nun die Massage unterschiedlich intensiv. Meist kann diese durch zuschaltbarer Wärme unterstützt werden. Über die unterschiedlichen Massagegeräte und Massagekissen kannst Du dich hier weitergehend informieren. Ein Vorteil solcher Massagegeräte ist, dass Du auch ohne einen Massagekurs, oder ein Wellnessurlaub zuhause relaxen und Dich massieren lassen kannst.
Fußreflexzonenmassage
Die entspannte Fußmassage
Die Fußreflexzonenmassage ist meist Bestandteil einer Ganzkörpermassage, besonders bei einer Ayurveda Massage oder auch einer Thai Massage. Auch wird die Fußreflexzonenmassage häufig als eigenständig Massage angeboten. Die Fußreflexzone ist eine von zehn Reflexzonen des menschlichen Körpers. Diese wurden von William Fitzgerald, einem us-amerikanischen Hals-Nasen-Ohren-Arzt festgelegt. Er entwickelte ein System, mit dem der menschliche Körper in unterschiedliche Reflexzonen aufgeteilt wird. Diese unterschiedlichen Reflexzonen verlaufen senkrecht. Die Reflexzonen der Hand werden beispielsweise bei einer traditionellen Thai Massage ebenfalls berücksichtigt und massiert.
Ein Vorteil der Fußreflexzonenmassage ist, dass im Fuß sehr viele Nervenbahnen zusammenlaufen. Auch innere Organe können über die Füße stimuliert werden. So ist diese Massagevariante, welche meist von Heilpraktikern und Physiotherapeuten praktiziert wird, sehr entspannend und erholsam. So ist die Fußmassage ebenfalls auch meist ein Teil einer Wellness Massage. Besonders bei Massagen in entsprechenden Wellness Hotels wird so eine Ganzkörpermassage innerhalb Deines Verwöhnwochenendes oder Wellnessurlaubs um eine Fußreflexzonenmassage ergänzt.
Ayurveda-Massage
Die Kraft der Heilpflanze
Die Ayurveda Massage kommt aus der indischen Heilkunst und basiert auf der Pflanzenheilkunde des Ayurveda. So gehört neben der speziellen Massage auch die Lehre der Ernährung und spirituelles Yoga. Bei einer Ayurveda Massage wird mit verschiedenen Ölen massiert. Ebenso kann eine entsprechende Reinigungskur ein Element der Massage sein. Im Gegensatz zu einer Thai-Massage, oder einer Ganzkörpermassage, gibt es bei der Ayurveda Massage keinen bestimmten Ablauf dieser Massage.
In manchen Wellness-Urlauben wird von den Wellnesshotels auch ein allumfassendes Behandlungsangebot bereitgestellt. Dies umfasst neben der Ayurveda-Massage auch die Ernährungsberatung mit Ayurveda und entsprechendes Yoga an. Auch entsprechende kosmetische Behandlungen mit Ayurveda können Teil dessen sein.
Akupressur
Massage durch gezieltes Drücken
Bei der Akupressur wird ein ähnliches Prinzip wie bei der Reflexzonenmassage angewandt. Bei dieser Massageart werden mit gezieltem Druck, zum Beispiel durch den Daumen, Handballen, Knie, oder auch Ellenbogen der Masseurin oder des Masseurs, die unterschiedlichen Körperpartien massiert. Sowohl die Thai-Massage, als auch die Shiatsu-Massage und die Tuina-Massage arbeiten nach dem Prinzip der Akupressur. So wird durch den ausgeübten Druck die Selbstheilungskraft des Körpers aktiviert. Dies führt zu einer Muskellockerung. Kann aber auch sowohl zur Vorbeugung von Muskelkrämpfen dienen, als auch Verdauungsstörungen beheben oder Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System vorbeugen.
